Kein Anbau von gentechnisch verändertem Mais! (24.01.2008)

Die Grünen im Landkreis Marburg-Biedenkopf protestieren schärftens gegen den vom Land Hessen und der Universität Gießen in Rauischholzhausen zugelassenen Anbau von gentechnisch verändertem Mais der Sorte Mon-810 der Firma Monsanto. Sie fordern das Land Hessen und die Universität Gießen auf, ihre Pläne umgehend zurückzunehmen. Die Planungen der Universität Gießen stellen eine unmittelbare Bedrohung der Existenz von Landwirtschaft und Imkerei in der Region und im Landkreis Marburg-Biedenkopf dar. Insbesondere die jahrzehntelangen Bemühungen, konventionell erzeugte Produkte aus der Region gezielt als Regionalerzeugnisse zu vermarkten, werden durch den Anbau und die Verbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen zunichte gemacht. Viele Ökolandbetriebe und ökologisch wirtschaftende Betriebe, die z. T. in unmittelbarer Nachbarschaft zu den geplanten Versuchsflächen anbauen, stehen vor einer Zerstörung ihrer Existenz. Ein unkontrolliertes Auskreuzen kann die Maisernten einer ganzen Region für den Ökolandbau wie auch als konventionelle Nahrung unbrauchbar machen. Alle konventionell erzeugte, gentechnisch "verseuchte" Produktion müsste als solche gekennzeichnet werden und wäre damit praktisch unverwertbar, weil am Markt nicht mehr absetzbar.

Für die Imkereien der Region droht nicht absehbarer Schaden, da die Verkaufsfähigkeit potentiell gentechnisch verunreinigten Honigs stark sinken dürfte. Die langfristigen Auswirkungen gentechnisch veränderter Pflanzen auf Bienen ist nach wie vor ungeklärt. Es gibt bislang zwar keine schlüssigen Hinweise darauf, dass das "amerikanische Bienensterben" auf gentechnisch veränderte Organismen zurückzuführen ist, eine andere Ursache ist bislang aber auch noch nicht gefunden worden.

In Frankreich ist der Anbau dieser Maissorte erst vor kurzem verboten worden, weil nach wie vor ernsthafte Bedenken bestehen, dass die Pflanzen nicht geeignet sind und erhebliche Risiken bergen. Es ist ein vom Land Hessen und der Universität Gießen zu vertretender Skandal, dass diese in Frankreich aus dem Verkehr gezogene Sorte nunmehr trotz der Sicherheitsbedenken hier angebaut werden soll.

Die Grünen unterstützen die unmittelbaren Grundstücknachbarn und die Gemeinde Ebsdorfergrund in ihrer Ablehnung des Gen-Tech-Versuches. Sie stellen als Zeichen der Solidarität einen  Betrag von 500 € für einen Rechtsschutzfonds zur Verfügung, um Klagen gegen den Anbau gentechnisch veränderter Lebensmittel durch Grundstücknachbarn und andere unmittelbar Betroffene zu ermöglichen.

Die Grünen fordern den Landkreis und alle Gemeinden und Städte des Kreises auf, alle rechtlichen und politischen Mitteln zu prüfen, um den Anbau gentechnisch veränderter Maispflanzen in Rauischholzhausen zu verhindern. Der Kreisvorstand begrüßt es, dass die Kreistagsfraktion bereits gemeinsam mit ihren Koalitionspartnern eine Aktuelle Stunde für die nächste Kreistagssitzung beantragt hat.

Die Grünen fordern alle landwirtschaftlichen Betriebe, Lebensmittelhandel und Verbraucher dazu auf, keine gentechnisch veränderten Futter- und Nahrungsmittel einzusetzen, zu verkaufen und zu kaufen.

Im Interesse der Bevölkerung des Landkreises Marburg-Biedenkopf müssen alle denkbaren Schritte unternommen werden, um den Anbau der Maissorte in
Rauischholzhausen zu verhindern. Hierfür sind die geeigneten rechtlichen
und politischen Schritte einzuleiten und zu unterstützen.



Christa Perabo                        Matthias Knoche

Parteisprecherin                      Parteisprecher

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