Stadtplanung in Marburg: Nachhaltig und GRÜN!

Sozial - wirtschaftlich - ökologisch

Stadtplanung hat verschiedene Aufgaben. Diese nachhaltig zu gestalten, ist Ziel GRÜNER Politik in Marburg. Nachhaltig bedeutet hierbei, die Lebensgrundlagen der künftigen Generationen erhalten und ihnen Raum lassen, ihre Ziele und Bedürfnisse ebenso wie wir heute, in Zukunft leben zu können.

Konkret bedeutet dies Flächen- und Ressourcenverbrauch verringern, Mobilität ohne Auto stärken und die Qualität des innerstädtischen Wohnens u.a. durch attraktive Grün- und Freiflächen steigern. Dabei wollen wir an das bauliche, kulturelle und demokratische Erbe von Marburg anknüpfen und die Stadtentwicklung sozial ausgewogen steuern.

Eine zentrale GRÜNE soziale Anforderung ist es, Menschen zu ermöglichen in allen Lebenslagen in ihrem gewohnten Wohnumfeld zu bleiben. Neben Barrierefreiheit bedeutet dies die notwendige soziale Infrastruktur mit zu denken und Quartiere familien- und seniorengerecht zu gestalten. Auch soll individuellen und alternativen Wohnformen Raum geben werden und ausgewogene soziale Durchmischung erreicht werden.

Gebaut werden soll dabei nach ökologischen Baustandards, zudem ästhetisch, modern und denkmalgerecht und vor allem auch Grün! Die Renaturierung der Lahnparkplätze wie auch das „1.000 Bäume für Marburg Programm" zeigen, dass in Marburg ernst gemacht wird.

Die Innenstadt muss Räume für Alle bieten. Eine Bevorzugung des Autoverkehrs, wie in den 1970ger Jahren führt in eine Sackkasse und ist neuen städtebaulichen Leitbildern gewichen. Kurze Wege und mehr Raum für den Umweltverbund und insbesondere Fläche für Fußgänger muss zurückerobert werden. Aufenthalts- und Spielräume schaffen zählt ebenso hinzu. All dies geschieht in Marburg Schritt für Schritt.

GRÜNE Stadtplanungspolitik macht Nachhaltigkeit zur Leitlinie. Gebaute Beispiele für unsere Zielsetzungen finden Sie auf den nächsten Seiten. Sie zeigen, dass und wo GRÜN in Marburg wirkt.

 

GRÜNES Ziel: Nachhaltig

Flächenverbrauch verringern

Insbesondere das im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie festgelegte Ziel „30 ha" ist Anstoß für eine lebenswerte Entwicklung von Stadt und Land.

Rund 100 Hektar Boden werden in Deutschland seit Jahren täglich überbaut. Dies entspricht acht neuen Autobahnen im Jahr zwischen Füssen und Flensburg! Damit verschwindet der neben den Weltmeeren zweitgrößte Kohlenstoffspeicher der Erde täglich Stück für Stück. Boden erhalten heißt also auch Klima schützen. Neben seiner Bedeutung für den Klimaschutz ist intakter Boden Garant für gesunde Nahrungsmittel und sauberes Trinkwasser. Möglichst viel intakten Boden erhalten, sprich unnötigen Flächenverbrauch vermeiden, ist daher eine wichtige Aufgabe GRÜNER Stadtentwicklungspolitik. Wir wollen in Marburg qualitatives Wachstum nach Innen statt Wachstum nach Außen. Dies heißt: Behutsam Nachverdichten und Baulücken schließen. So können bestehende Erschließungen wie z.B. Straßen, Leitungen und Abwasserkanäle sinnvoll ausgenutzt werden. Dies spart Geld und Ressourcen. Um dies zu erreichen hat die Stadt Marburg die planvolle Begrenzung der Baulandausweisung in den Stadtteilen vorgenommen. Das allein reicht jedoch nicht aus. Vielmehr muss eine Aufwertung der Innenstadt als Wohnstandort hiermit Hand in Hand gehen. Wir wollen Grünflächen aufwerten, motorisierten Individualverkehr reduzieren, qualitätvollen aber bezahlbaren Wohnraum schaffen. Kurz mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität in die Innstadt bringen.

 

GRÜNES Ziel: Barrierefrei

Barrierefrei im öffentlichen Raum

Eine wichtige Aufgabe der Stadtplanung ist die Gestaltung und Aufteilung des öffentlichen Raumes. Hierzu gehören Wege, Straßen und Plätze, aber auch die Lahnauen, Gärten und Waldgebiete und öffentliche Gebäude. Im Gegensatz zur autogerechten Stadt strebt GRÜNE Stadtplanung öffentliche Räume an, die allen Lebenslagen gerecht werden. Kinder, Jugendliche, Menschen mit Behinderung, alte Menschen haben ein uneingeschränktes Recht auf Teilhabe am öffentlichen Leben. Das Programm „Barrierefrei" erfüllt diese weitgesteckten Anforderungen. Unter Rot - Grün gibt es seit über zehn Jahren einen eigenen Haushaltstitel zum Abbau von Barrieren. Diese „Reparatur" der Stadt ist deutlich seh- und spürbar. Bordsteine sind an Überwegen abgeflacht, blinde Menschen finden Orientierung durch Leitstreifen im Straßenpflaster. Die städtischen Gebäude wurden in diesen Jahren gezielt auf bauliche Unzulänglichkeiten untersucht. Kleine und mittlere Barrieren sind zum jetzigen Zeitpunkt fast vollständig aufgelöst worden. Dieses gilt für Kindergärten, Grundschulen, Bürgerhäuser und Wahllokale. Hier liegt die Barrierefreiheit bei über 90%. Im Zuge der Erweiterung zu Ganztagsschulen sind umfassende bauliche Erweiterungen in Realschulen, Gymnasien und anderen weiterführenden Schulen schon realisiert bzw. noch in Planung oder Bau. Das Aquamar ist hinsichtlich der Nutzbarkeit für behinderte Menschen bundesweit gesehen beispielhaft. Auch die Verwaltungsgebäude der Stadt Marburg werden zugänglicher. Hier ist insbesondere der Aufzug im Rathaus ein erfreuliches Beispiel. Beim Eingang des Rathauses, des Bauamtes und der Alten Universität sind barrierefreie Lösungen realisiert, die auch dem Denkmalschutz gerecht werden. Barrierefreiheit ist im Stadtplanungsprozess zu einer zentralen Leitidee geworden. Barrierefrei ist Menschen(ge)recht!

 

Barrierefrei im Wohnungsbau

Die individuelle Wohnsituation spielt eine zentrale Rolle in der Lebensgestaltung und bestimmt mit über die Chancen einer selbstbestimmten Lebensführung. Insbesondere für Menschen mit einer Behinderung sind barrierefreie bzw. rollstuhlgerechte Wohnungen eine wesentliche Voraussetzung um ein selbständiges Leben in ihrer gewohnten sozialen Umgebung führen zu können. Dies entspricht dem Leitgedanken von Normalität und Selbstbestimmung. Als vorrangiges Ziel aller wohnungspolitischen Maßnahmen lässt sich daraus die Forderung nach einem ausreichenden Angebot mit angepasstem Wohnraum ableiten. Barrierefreie Wohnungen sind stufenlos erreichbar, schwellenlos und mit breiten Türen ausgestattet. Die Sanitärräume verfügen über zusätzliche Bewegungsfläche und eine bodengleiche Dusche. Barrierefreie Wohnungen entsprechen den Bedürfnissen breiter Bevölkerungsschichten. Sie verursachen keine oder nur unwesentliche Mehrkosten gegenüber einer traditionellen Bauweise und ermöglichen eine nachträgliche Anpassung an den jeweiligen individuellen Bedarf mit nur geringem Kostenaufwand. Im Hinblick auf den Leitgedanken der Normalität ist Barrierefreiheit im Wohnungsbau nicht nur wichtig um ein adäquates Wohnangebot für Menschen mit Behinderungen zu schaffen, sondern auch, um Menschen mit Behinderungen den Zugang zu Wohnungen von Freunden und Verwandten problemlos zu ermöglichen.

 

Qualität steigern -
der Gestaltungsbeirat, eine GRÜNE Idee

Der Marburger Beirat für Stadtgestaltung ist ein gelungenes Beispiel für die Verbesserung der Planungsqualität von Bauprojekten sowie städtebaulicher Zielsetzungen, wie zum Beispiel hinsichtlich der baulichen Verdichtung, Siedlungsgrenzen, Höhenentwicklung, Funktionsmischung, etc.. Die von privater bzw. öffentlicher Hand geplanten Bauvorhaben werden vor der Baugenehmigung einem intensiven Diskussionsprozess unterzogen und erfahren hierdurch in der Regel eine deutliche Verbesserung bzw. Optimierung der Ausgangsplanung. Gegebenenfalls führt ein solcher Diskurs gar zur Aufgabe oder Verhinderung des Projekts. Da der Gestaltungsbeirat immer Fremdentwürfe zu bewerten hat, ist es schwierig, der Öffentlichkeit eine „eigene Handschrift" zu präsentieren. Als besonders gelungene Beispiele der Arbeit des Gestaltungsbeirates gelten unter anderem:

  1. Villa Lembke, Wilhelm- Roser- Strasse (Verhinderung der Bebauung mit 4 Punkthäusern)
  2. Lahnstrasse 8 (Erweiterung Altenheim St. Elisabeth)
  3. Ockershäuser Allee (Generationenwohnprojekt)
  4. Erweiterung Martin- Luther- Schule
  5. Parkhaus Bahnhofstrasse
  6. Wohnhaus Frankfurter Strasse/ Haspelstrasse

 

GRÜNES Ziel: öffentlichen Raum gerecht verteilen

Die seit den 50er Jahren in der Stadtplanung vorherrschende Maxime eine autogerechte Stadt zu entwickeln, hat auch in Marburg schwerwiegende Folgen gehabt. Öffentliche Räume, wie Gehwege, Plätze und Grünanlagen (Alleen) wurden dem motorisierten Verkehr zugeordnet. In unserer mittelalterlich geprägten engen Stadt, die zusätzlich durch die Topographie begrenzte Räume hat, wurden Alleen beseitigt, Fußgänger auf schmale bis schmalste Gehwege zurückgedrängt und nahezu jeder öffentliche Platz zum Abstellen von Fahrzeugen benutzt.

Ziel GRÜNER Stadtplanung ist es, diesen Prozess umzukehren. Durch eine Neuaufteilung der Straßenräume haben wir Gehwege verbreitert, Radwege angelegt bzw. Radfahrstreifen markiert und viele Parkplätze sinnvoll verlagert und neu geschaffen. Deutlich sichtbar ist diese Zielsetzung u.a. in der Ketzerbach, dort wurden die Gehwege von 1,5m auf 4,5m(!!!) verbreitert und ein Radweg markiert. Weitere Beispiele finden sich im Marbacher Weg wie auch an der Universitätsstraße und der Schwanallee. An all diesen Straßen ist und wird der Baumbestand deutlich erhöht. In der Bahnhof-, Deutschhaus-, und Biegenstraße sind ebenfalls eine Verengung der Fahrbahn zugunsten von Geh- und Radwegen sowie der Wiederanpflanzung von Alleebäumen vorgesehen. Die ehemaligen Parkplatzbrachen auf dem Schlachthofgelände, dem kleinen Mensaparkplatz und zum Teil am Lahnufer sind heute umgestaltete Bereiche der neuen Marburger Mitte. Statt Parkplätzen gibt es geschäftiges Treiben, kulturelle und gastronomische Angebote und Flächen zum Verweilen und Erholen. Der Autoverkehr ist entgegen vielen Unkenrufen nicht zusammengebrochen, es gibt aber weniger Rennpisten in der Stadt. Der ruhende Verkehr wird am Rande der Innenstadt in Parkhäusern gestapelt und verbraucht somit weniger wertvolle städtische Freiflächen. Die Spielorte in der Innenstadt runden dieses Programm ab. In öffentlichen Räumen findet in Marburg wieder mehr öffentliches Leben statt, so wie Stadt sein sollte.

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