Rede von Andreas May zur Unterstützung der Jugendverbandsarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf

05.07.21 –

Sehr geehrter Herr Kreistagsvorsitzender,

meine Damen und Herren,

es ist höchste Zeit, dass die Politik – im Großen wie im Kleinen – die Kinder und Jugendlichen in den Blick nimmt. In den letzten Monaten sind sie viel zu oft ins Hintertreffen geraten: Das ständige Auf und Zu der Schulen, der Wegfall fast aller Freizeitaktivitäten und die Verdichtung des Alltags auf das häusliche Umfeld sind nur einige markante Beispiele für die Herausforderungen, die unsere Jugend – meist alleine oder mit familiärem Rückhalt – leisten musste. Doch das geschah und geschieht nicht ohne Folgen: Junge Menschen klagen über psychische Probleme, Vereinsamung und Zukunftsängste.

Unsere Aufgabe ist daher klar: Wir müssen alles tun, was möglich ist, um den Heranwachsenden ein möglichst normales Erwachsenwerden zu bieten. Und dass selbstverständlich ohne die Risiken des Virus zu verharmlosen, wie es stellenweise noch immer getan wird.  Eine „Durchseuchung“ unserer Kinder und Jugendlichen und der „sofortige Wegfall aller Corona-Maßnahmen“ – wie zumeist von rechts wiederkehrend gefordert – kann keineswegs die geeignete Lösung sein.

Man kann gar nicht aufhören, es zu betonen: Kinder sind in jeder Hinsicht keine kleinen Erwachsenen. Die Politik muss sie eigenständig und entschieden wahrnehmen und dementsprechend handeln. Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass dies in den vergangenen Monaten alles andere als zufriedenstellend gelungen ist. Wessen Lebenswelt nicht völlig frei von jungen Menschen ist, wird mir in diesem Punkt nicht widersprechen können. Auch die Bertelsmann-Stiftung hat das vor kurzer Zeit mit alarmierenden Zahlen festgestellt: 65 Prozent der befragten Jugendlichen geben an, dass ihre Sorgen eher nicht oder gar nicht gehört werden. Und ganze 58 Prozent sind der Meinung, dass die Situation der Jugendlichen den Politikern nicht wichtig sei. Das ist ein schlechtes Zeugnis für alle Verantwortungsträger, ja für unsere gesamte Gesellschaft. Lasst uns deshalb gemeinsam dafür sorgen, dass diese Zeit der Vernachlässigung ein Ende hat und die Jugend endlich das Gefühl bekommt, dass wir uns ihrer Problemlagen und Bedürfnisse annehmen. Die Kinder und Jugendlichen haben das nach dieser langen Zeit des Verzichts und der Solidarität verdient.

Aus diesem Grund sind wir froh darüber, dass SPD und CDU die Jugend beim Weg zurück in die Normalität unterstützen möchten. Doch essenziell ist hierbei auch, die Betroffenen selbst in Gespräche und Entscheidungen einzubinden. Es darf nicht länger über sie gesprochen werden, sondern mit ihnen. Das Kreisjugendparlament gehört als Interessenvertretung der Kinder und Jugendlichen des Landkreises zu den zentralen Akteuren dieses Prozesses. Angesichts seiner beratenden Funktion und Kompetenzen ist es zwingend aktiv zu beteiligen, wenn es um jugendpolitische Probleme, Bedürfnisse und Unterstützungsvorhaben geht. Wir begrüßen daher, dass die Große Koalition unseren Änderungsantrag übernommen hat und das Kreisjugendparlament als „ernsthafte[n] Gesprächspartner“ – wie es in der Präambel seiner Satzung steht – sieht. Und daher treten wir diesem Antrag bei.

Wir befürworten den im Änderungsantrag der Linken aufgegriffenen Ansatz, darauf hinzuweisen, dass der Landkreis trotz der finanziell guten Situation bei der Unterstützung der Vereine, Initiativen und freien Träger Schlusslicht ist und hier deutlich mehr tun könnte. Allerdings halten wir den Antrag in seiner Gänze für eine inhaltliche Vermischung, weshalb wir uns hierzu enthalten werden.

Unsere Termine:

Kreismitgliederversammlung (KMV) Marburg-Biedenkopf

KMV mit Ehrungen und anschließendem Umtrunk

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Kreisvorstand Marburg-Biedenkopf

anschl. Sitzung des Wahlkampfteams zur EU-Wahl 2024

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AG Umwelt

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Kennenlern-Frühstück

Lockeres Mitgliedertreffen bei Kaffee und Co.

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AG Umwelt

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