Plastikfrei im Landkreis – Nachhaltigkeit fängt vor Ort an!

07.02.18 –

Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN betreffend „Plastikfrei im Landkreis – Nachhaltigkeit fängt vor Ort an!“

Beschluss: Der Kreistag möge beschließen: Im Zuge seiner Nachhaltigkeitsstrategie ist der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit all seinen Liegenschaften dazu angehalten:

1. auf vermeidbare Kunststoffprodukte zu verzichten und durch plastikfreie Alternativen, so-fern vorhanden, zu ersetzen;

2. bei Neuanschaffungen die plastikfreie Alternative, sofern möglich, zu erwerben;

3. auf Kunststoffprodukte, die für den einmaligen Gebrauch bestimmt sind, zu verzichten;

4. bei kreiseigenen Veranstaltungen auf einen möglichen Verzicht von Plastikprodukten, vor allem Einwegprodukte, zu achten.

 

Begründung: In der Europäische Union fallen jährlich rund 26 Millionen Tonnen an Plastikmüll an, nur 30 Prozent davon werden recycelt. Von den weltweit gebrauchten 78 Millionen Tonnen Plastikverpackungen geraten 32 Prozent unkontrolliert in unsere Umwelt. Der größte Teil davon findet sich in den Meeren, im Grundwasser, in Tieren wieder und beeinträchtigt dadurch maßgeblich unser Ökosystem zum Negativen. Der Prozess der Kunststoffverwertung in Deutschland ist dabei so widersprüchlich wie seine Herstellung. Gut die Hälfte aller Kunststoffe kann auf Grund ihrer chemischen Zusammensetzung nicht weiter verwertet werden. Von der anderen Hälfte wird nur ein Bruchteil recycelt. Der Rest landet entweder auf der Müllkippe, wo durch die Verbrennung giftige Zusatzstoffe sowie eine große Menge CO² freigesetzt werden oder in der Umwelt, wo eine Plastikflasche bis zur vollständigen Zersetzung gut 450 Jahre braucht. Von den sog. Mikroplastikpartikeln, deren Verbleib und Filterung oft ungeklärt bleibt, ganz zu schweigen. Zudem wird für die Produktion von Kunststoffen nicht nur Massen von Rohöl benötigt, sondern auch sehr viel Energie. Trotz der Erfolge der Erneuerbaren Energien, wir der größte Teil der Energieversorgung in Europa und auch Deutschland weiterhin von einem Mix aus Atomenergie sowie Braun- und Steinkohle gedeckt. Die Gefahr für Mensch und Natur durch Plastik ist auf vielerlei Ebenen real. Sei es durch die Freisetzung von sog. Mikroplastik, das wir vor allem durch Nahrung und Kosmetikprodukte konsumieren oder durch die Verwendung endlicher Ressourcen sowie der Ausstoß von Treibhausgasen, die den Klimawandel nur weiter befördern. Dass Plastikmüll klima- und gesundheitsschädigend ist, haben unlängst nicht nur die G20-Staaten, sondern auch die Europäische Kommission erkannt. Bis 2030 sollen weitreichende Maßnahmen getroffen werden, die den Plastikkonsum der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union stark reduziert. Global denken – lokal handeln! Der Landkreis Marburg-Biedenkopf kann keine großen Direktiven erlassen, aber er kann mit gutem Beispiel vorangehen. Dazu gehört vor allem eine nachhaltige Politik im Bezug auf seinen Plastikverbrauch. Gerade im Hinblick auf die Bestrebungen des Landkreises Nachhaltigkeitsregion zu werden. Einwegbesteck, Werbeartikel wie Kugelschreiber, diverse Büromaterialien – um nur ein paar Beispiele zu nennen – können ohne viel Aufwand durch plastikfreie Alternativprodukte ersetzt werden. Durch den Verzicht oder die Reduktion von Plastikprodukten würde der Landkreis umweltfreundlichere Produkte direkt unterstützen und ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit setzen!

 

Unsere Termine:

Europa-Matineé mit Angela Dorn

Veranstalter: Pulse of Europe Marburg

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Kennenlern-Frühstück

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Kundgebung zur Europawahl mit Angela Dorn

Veranstalter: Pulse of Europe Marburg

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Kreisvorstand Marburg-Biedenkopf

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