Große Anfrage der Fraktionen CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Freie Wähler, FDP betreffend
„Aktuelle Situation bei der Umsetzung des SGB II“
Text der Anfrage
1. Wie hat sich für das Kreisjobcenter für das Jahr 2006 die Finanzplanung durch die Kürzungen und Rücknahme von Kürzungen der Eingliederungsmittel durch den Bund dargestellt?
2. Mit welcher Strategie hat das Kreisjobcenter auf die gekürzten und wieder freigegebenen Mittel des Bundes reagiert?
3. Welche Auswirkungen hat die Finanzzuweisungspraxis des Bundes auf die Planung und Durchführung von Eingliederungsmaßnahmen beim Kreisjobcenter?
4. Welche Konsequenzen hat die Finanzzuweisungspraxis des Bundes für die Beschäftigungsträger in der Region?
5. Welche Maßnahmen zur Integration und Förderung der Integrationsfähigkeit hat das Kreisjobcenter mit Bildungs- und Beschäftigungsträgern veranlasst?
6. Das Fallmanagement soll individuelle Unterstützung bei der Integration in Arbeit leisten. Gibt es beim KJC neben den so genannten "aktivierenden Maßnahmen" ein solches Budget für individuelle Hilfen, wie hoch ist es, wie viel wurde dort verausgabt und welche individuellen Hilfen werden angeboten?
7. Welche Maßnahmen zur Integration von Jugendlichen in Ausbildung hat das Kreisjobcenter veranlasst und mit welchem Erfolg?
8. Welche Unterstützungsangebote gibt es für Kunden des KreisJobCenters, deren Vermittlung in den Arbeitsmarkt aufgrund migrationsspezifischer Probleme erschwert ist?
9. Außer einem hessenweiten Vergleich der Optionskommunen im 3. Quartal 2005, bei dem das KJC hervorragend abschnitt, gab es bisher keine weiteren Wirkungsvergleiche. Anhand welcher Kriterien beurteilt das KJC nunmehr den Erfolg seiner Arbeit?
10. Gibt es ein geschlechtsspezifisches Controlling hinsichtlich der Integrationen auf den 1. Arbeitsmarkt und in qualifizierende Maßnahmen? Wie ist der Anteil der Frauen an den Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt?
11. Wie hat sich das Beschwerdeaufkommen beim Landkreis bezüglich des KreisJobCenters im letzten Jahr entwickelt?
Begründung:
Im Sommer diesen Jahres hat das Bundesministerium für Arbeit eine Haushaltssperre für die Eingliederungsmittel im Rahmen des SGB II verhängt. Diese Haushaltssperre ist zwar inzwischen zum Teil zurückgenommen. Gleichwohl wird von vielen Grundsicherungsträgern beklagt, dass diese Finanzzuweisungspraxis negative Auswirkungen auf die Integrationsarbeit hat. Durch die große Anfrage möchten wir mehr Informationen darüber erhalten, wie sich die Situation im Landkreis Marburg-Biedenkopf entwickelt hat.
Werner Waßmuth, CDU Fraktion
Sandra Laaz, BÜNDNIS 90/Die Grünen
Jürgen Reitz, Freie Wähler
Karl Zissel, FDP