Koalitionsvereinbarung
zwischen
der Marburger SPD
und Bündnis 90/Die Grünen Marburg
für die Universitätsstadt Marburg
in der Wahlperiode 2006 – 2011
Die Koalitionsvereinbarung als PDF zum Download gibt es hier
1. Präambel
2. Stadt- und Universitätsentwicklung
3. Arbeit und Wirtschaft
4. Wohnen und Freizeit
5. Demokratie und BürgerInnenbeteiligung
6. Soziales
7. Kinder und Jugendliche
8. Ältere Menschen
9. Menschen mit Behinderung
10. Menschen in schwierigen Lebenslagen
11. Frauen
12. Sexualität und Partnerschaften
13. Schule/Bildung
14. Umwelt und Energie
15. Mobilität und Verkehr
16. Kultur
17. Sport und Vereine
18. Brandschutz und Feuerwehren
19. Regularien
In dem Entschluss, auch in der neuen Wahlperiode der Marburger Stadtverordnetenversammlung die Politik zum Wohle der Marburger Bürgerinnen und Bürger gemeinsam zu gestalten, treffen SPD und Bündnis 90/Die Grünen diese Vereinbarung über ihre Zusammenarbeit für die nächsten fünf Jahre.Die Koalition wird ihre erfolgreiche soziale und ökologischePolitik der vergangenen neun Jahre auch in der neuen Wahlperiode 2006 bis 2011 fortführen.Eine solide Finanzpolitik bleibt die Grundlage unseres kommunalpolitischen Handelns. Die Koalition arbeitet weiterhin an einem konsequenten weiteren Abbau der städtischen Schulden. Dabei ist die bewährtesoziale, kulturelle, schulische, soziale und sportliche Infrastruktur zum Wohle der Marburgerinnen und Marburger zu erhalten, und die Gebühren sind weiterhin sozial zu gestalten. Die besondere Aufmerksamkeit der Politik hat speziell den„schwächeren" Teilen unserer Gesellschaft zu gelten: den älteren MitbürgerInnen, Behinderten, Kindern und Jugendlichen, ausländischen MitbürgerInnen und sozial Benachteiligten. Die Koalition wird darüber hinaus auch weiterhin der besonderen Förderung von Frauen im öffentlichen Leben eine wichtige Rolle beimessen.Schwerpunkteder rot-grünen Koalition sind:
- Unterstützung derweiteren Entwicklung der Philipps-Universität, vor
allem bei der Durch- und Umsetzung der Campus-Planung. - Sicherung undSchaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in
Marburg, Unterstützung von Beschäftigungsförderung. - Sicherung und Ausbau der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
- „Familienfreundlicheres Marburg": Das Leben mit Kindern in
Marburg weiter attraktiv machen.,. - Marburg alsqualitativ hochwertigen Schul- und Bildungsstandort
erhalten und weiterentwickeln, mit SchwerpunktGanztagsschulen. - Fortführung der an Nachhaltigkeit orientierten Umweltpolitik.
- Entwicklung einer„Kommunalen Altenplanung".
- Fortführung des „GenderMainstreaming".
Das wichtigste Projekt der nächstenJahre wird die Unterstützung der Philipps-Universität zur Beschleunigung der weiteren Planung, Durchsetzung und Umsetzung des Uni-Campus sein. Mit der Neueinrichtung der Kommission für Universitäts- und Regionalentwicklung, die diesen Prozess auch begleiten wird, unterstreicht die Koalition zusätzlich die Bedeutung dieses Schwerpunktes.Neben der essentiellen Bedeutung für die Zukunft der Marburger Universität bildet der Uni-Campus auch einen weiteren Baustein der Aufwertung und Revitalisierung der Nordstadt, gemeinsam mit der begonnenen Sanierung der Ketzerbach und der Neugestaltung des Umfeldes der Elisabethkirche.Über dieseszentrale Projekt hinaus soll die Kooperation zwischen Stadt und Universität beider Bauleitplanung und der Infrastruktur weiter optimiert werden.Zur Zusammenarbeit zwischen Stadt und Universität im Sinne der Stadt- und Universitätsentwicklung gehören auch:
- Regelmäßig, mindestens jährlich, finden Gespräche des Magistrats mit
der Uni-Leitung und mit den gewählten Vertreterinnen und
Vertretern der Studierenden im Allgemeinen Studierenden-
ausschuss statt. - Die Betreuung der Kinder Studierender ist eine Aufgabe, die Stadt und
Universität gemeinsam zu lösen haben. Entsprechende Initiativen
seitens der Universität, des Klinikums wie auch von studierenden
Eltern sind zu unterstützen und weiter auszubauen. - Studierende sollen unterstützt werden, damit sie besser und schneller
preisgünstige Wohnungen finden können - Ein internationales Studentenwohnheim wie dasCollegium Gentium
gehört zur Universität und zur Stadt Marburg. Es ist Aufgabe der
Koalition, in Zusammenarbeit mit dem Land Hessen und der
Universitätsleitung dem CG eine Zukunft zu geben. - Die Stadt Marburg wird die Universität gegenüberdem Land Hessen
unterstützen bei dem Bestreben, ihre Einrichtungen wie z.B. die
Botanischen Gärten und die wissenschaftlichen Sammlungen zu
erhalten; gleichesgilt für den Auf- oder Ausbau zukunftsträchtiger
Forschungsbereiche.
Unabhängig von den angesprochenen Kooperationsbereichen mit der Universität gilt für Stadtentwicklungs- undBaumaßnahmen der Stadt:
- Die städtebauliche Planung soll allenLebenslagen der Bürgerinnen
und Bürger gerecht werden. - Das Programm „Barrierefreie Stadt" wird inden Bereichen öffentliche
Wege, Plätze und Gebäude konsequent weitergeführt, unter
Fortschreibung der Haushaltsmittel. - Baumaßnahmen sollen mit dem in Marburg gebotenen Maß an
Ästhetik, Sensibilität und Augenmaß erfolgen. - Der Neubau des Hirsefeldsteges ist in naher Zukunft notwendig, um
die wichtige Verbindung vom Südviertel nach Weidenhausen zu
erhalten und barrierefrei zu gestalten (z.B. Begegnungsverkehr
von Rollstühlen ermöglichen). - Die Sanierung Weidenhäuser Brücke wird in dieser Wahlperiode
abgeschlossen. - Die Sanierung und barrierefreie Erschließungdes Marburger Haupt-
bahnhofs soll bis 2009 abgeschlossen sein. Die Neugestaltung des
Bahnhofsvorplatzes wird ab dem Jahr 2008 in Angriff genommen.
Wirtschaftspolitisch setzen SPD und Grüne sich zum Ziel, den Gewerbe- und Einzelhandelsstandort Marburg weiter zu stärken. Marburg soll sich in der Region als Oberzentrum behaupten und seine gewachsene Bedeutung ausbauen. Die Koalition will:
- die Innenstadt als Arbeits-, Einkaufs- und Lebensraum stärken und
aktivieren. Das Engagement zur Aufwertung der Oberstadt muss
weiter erhöht werden. - kein Großeinkaufscenter in Marburg.
- den Erhalt bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die
aktive Beschäftigungspolitiksoll fortgeführt werden auch in der
Stadtverwaltung und städtischen Unternehmen. Dazu gehört auch,
dass die Zahl der Ausbildungsplätze, der Arbeitsgelegenheiten
insbesondere für Langzeitarbeitslose und sonstige Beschäftigungen
v.a. in „einfachen" Tätigkeiten, fortgeführt werden. - eine konsequente Standortsicherung für die ortsansässigen
Unternehmen in Handwerk, Dienstleistung, Produktion und
Einzelhandel. - ein offensives und integriertes Stadtmarketing ins Leben rufen.
- den verstärkten Ausbau des Tourismus.
- die regionale und interkommunale Zusammenarbeitmit den
Umlandkommunen und dem Landkreis ausbauen.
Die Schaffung und Erhaltung von preiswertem, gesundem und ökologischem Wohnraum bleibt auch künftig Ziel der Koalition. Die Stadtteile sollen für alle Einwohnerinnen und Einwohner, für Jung und Alt, attraktive Wohn- und Lebensorte sein.
- Die Wohn- und Lebensbedingungen in benachteiligten Stadtteilen
werden weiter verbessert. - Der vorhandene Wohnraumbestand soll besser,effektiver und gerechter
genutzt und neuer Wohnraum soll bedarfsgerechtgeschaffen
werden. - Die künftige Entwicklung unserer Stadt sollvom Flächenverbrauch
weitgehend unabhängig gemacht werden. - Die Ausweisung neuer Wohnbauflächen soll in überschaubarer
Größenordnung und bevorzugt im Anschluss an vorhandene
Baugebiete erfolgen. - Die Entwicklung weiterer Freizeitmöglichkeiten entlang der Lahn sollen
vorangebracht werden. - Die Erholungsflächen und Liegewiesen an der Lahn sollen durch einen
stufenweisen Rückbau von Parkplätzen erweitert werden, sobald im
Umfeld zusätzliche Parkmöglichkeiten geschaffen worden sind. - Die Siedlungsgrenzen bzw. der Stadtrand sollen definiert werden, auch
um dem Verlust weiterer Grünflächen vorzubeugen.
In vielfältiger Weisehaben SPD und Grüne die Verantwortlichkeit und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an Planungen und Projekten sichergestellt, z.B. im Behindertenbeirat,Seniorenbeirat, Kinder- und Jugendparlament, in der Lokalen Agenda und in Bürgerversammlungen. Dies soll auch in Zukunft so sein und entsprechende Unterstützung erhalten. Für die Arbeit der „Lokalen Agenda" werden entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus werden auch die Ergebnisse der Beiräte, Kommissionen und Ausschüsse in die Beratungen einfließen.Die Stadt Marburg wird alle Initiativen unterstützen, die das Zusammenleben und die Integration von Menschen mit Migrations-Hintergrund fördern und weiterentwickeln.Für die Fortentwicklung des gesellschaftlichen Lebens unserer Stadt durch neue Angebote und Maßnahmen muss verstärkt die Bereitschaft von Bürgerinnen und Bürgern in Anspruch genommen werden, sich dafür auch finanziell zu engagieren. Deshalb soll eine „Bürgerstiftung" konzipiert und eingerichtet werden.Die Koalition wird unter Einbeziehung der Stadtteilgemeinden die Frage klären, ob und in welchem Umfang in der Innenstadt Ortsbezirke eingerichtet werden.Eine Überarbeitung der Entschädigungssatzung für die OrtsvorsteherInnen soll eine einwohnerunabhängigere Aufwandsentschädigung vorsehen. Die Einrichtung neuer Ortsbezirke soll nicht zu einer Erhöhung der Haushaltsmittel führen.
Die Sozialpolitik der Stadt muss den Grundsätzen der Chancengerechtigkeit, der Generationengerechtigkeit und der Verteilungsgerechtigkeit folgen. Auch in den nächsten fünf Jahren soll Marburg im Sozialbereich eine Vorreiterrolle in Hessen einnehmen und die Lebensbedingungen für Familien, Kinder, Jugendliche, Senioren und Menschen mit besonderem Hilfebedarf in angemessener Weise und durch innovative Ansätze verbessern helfen.Die bestehenden gezielten präventiven Maßnahmen insbesondere in der stadtteilorientierten Gemeinwesenarbeit, der Suchtberatung, der Schuldnerberatung, der frühen und intensiven Förderungvon Kindern und Jugendlichen in sogenannten Problemfamilien, der Elternberatung u.a. bleiben unverzichtbar und sollen in ihren Angeboten stärker aufeinander abgestimmt werden. Die Gemeinweseninitiativen werden bei der Entwicklung innovativer Projekte zur Integration von Mitbürgerinnen und Mitbürgern unterschiedlicher ethnischer Herkunft unterstützt.Die Einbeziehung weiterer Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf, wie Waldtal und Stadtwald in das Programm „SozialeStadt" wird angestrebt. Gemeinsam mit der GeWoBau, derWaldtalgemeinde, dem St. Martin-Haus, dem AKSB und der Bevölkerung soll eine Neukonzeption für Räume der Gemeinwesen- und Nachbarschaftsarbeit im Waldtal erfolgen.
Die Zukunftschancen unserer Kinder müssen weiter verbessert werden. Dazu gehört für SPD und Grüne auch, dass grundsätzlich keine Gebühren und Beiträge für die Betreuung der Kinder erhoben werden sollen. Dafür sind vom Land Hessen und dem Bund finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.Die Koalition wird:
- den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung fürKinder von 0 bis 14
Jahren vorantreiben. Bis 2010 soll für alle Kinder ab 2 Jahren ein
Betreuungsplatz garantiert werden. Ferner sollen bis 2010 für 50%
aller unter 2-jährigen Betreuungsplätze zur Verfügung stehen. - die Gebühren für Krippen-, Tagespflege- und Hortangeboteauf eine
einheitliche Gebühr für Kinderbetreuung deutlich absenken. - die Initiativen zur Verbesserung des Übergangsvom Kindergarten in
die Schule unterstützen. - die gesunde Ernährung durch Verwendung biologischer Lebensmittel in
Kindergärten und Schulkiosken fördern und Maßnahmen für einen
natürlichen Bezug zum eigenen Körper unterstützen, die den
Bewegungsdrang der Kinder nicht beschränken sondern fördern. - die Maßnahmen zur Verstärkung der Erziehungskompetenz der Eltern
mit Unterstützung des „Bündnis für Familien" weiter entwickeln
(z.B. „Starke Eltern - starke Kinder"). Für benachteiligte Familien ist
aufsuchende Familienarbeit verstärkt zu realisieren. - den Neubau eines Kindergartens in Bauerbach/Erweiterungen des
Kinderbetreuungsangebotes (Mittags- bzw.Ganztagsangebote) im
Rahmen der Haushaltsberatungen 2007 aufrufen.
Für die Qualität aller Einrichtungender Kinderbetreuung ist die Qualifizierung der Erzieherinnen und Erzieher von herausragender Bedeutung. Es soll mit dem Fachbereich Erziehungswissenschaften unter Einwerbung von Drittmitteln modellhaft eine Fortbildung entwickelt werden, die dazu beiträgt, die Teilhabechancen und die Zukunftsperspektiven aller Kinder optimal zu fördern.Die Zukunftschancen unserer Jugendlichen für ein glückliches, selbstbestimmtes und verantwortungsbewusstes Leben sollen verbessert werden durch:
- Entwicklung und Gestaltung des Lebensumfeldes unter Beteiligung der
Kinder- und Jugendlichen. - dezentrale Möglichkeiten für die Selbstorganisation der Jugendlichen
in den Stadtteilen und im Stadtwald. - Vorrang für bildungs- und jugendhilfepolitische Projekte, die ein
längeres gemeinsames Lernen ermöglichen,wie z.B. die 6-jährige
Grundschule. - die notwendige Weiterentwicklung der Kooperation von Jugendhilfe
und Schule, unter anderem durch eine weitere Förderung der
Servicestelle. - Unterstützung Jugendlicher in schwierigen Lebenslagen und ihrer
Erziehungsberechtigten durch ambulante und lebensweltorientierte
Hilfsangebote (z.B. Familienerziehungsprogramme). Hierbei soll
auch die Klärung des erforderlichen Umfangs gezielter Mädchen-
arbeit erfolgen. - weiterhin massive Unterstützung der vielfältigen Angebote der
Jugendberufshilfe in öffentlicher und freier Trägerschaft
(Beschäftigungs- und Ausbildungsprojekte, Qualifizierungsangebote
von bsj e.V.,Juko e.V., Stebb und Praxis gGmbH) für einen erfolg-
reichen Berufsstart. Dabei sollen auch solche Projekte von und für
langzeitarbeitslose Jugendliche realisiertwerden, in denen sie ihre
Kompetenzen in sinnstiftenden Arbeitszusammenhängen erproben
und weiterentwickeln können, auch wenn damit kein unmittelbarer
Berufseinstieg ermöglicht werden kann. - Sport- und andere Freizeitangebote. Sie sollen Jugendlichen mit
Migrationshintergrund gefährdeten Jugendlichen und Jugendlichen in
schwierigen Lebenslagen, helfen besser integriert zu werden. Dafür
soll gemeinsam mit Vereinen und Einrichtungen, Programme
erarbeitet werden. - die Fortführung der Ausbildung von Streitschlichtern und Mediatoren
an Schulen, Busbegleitern und Buslotsen.
Die Situation der älteren Menschen ist sehr unterschiedlich und hat sich in den letzten Jahren in vielfacher Weise verändert: es gibt immer mehr ältere und immer mehr sehr alte Menschen, mehr ältereMenschen haben aber auch einen hohen und längeren Bedarf an Unterstützung und Pflege. Aber die meisten älteren Menschen sind länger gesund, sie gestalten aktiv ihr Leben und übernehmen Verantwortung für Angehörige, Nachbarn und Fremde. Die Altenpolitik der Stadt Marburg soll auf einer kommunalen Altenplanung basieren, die sich von folgenden zentralen Zielvorstellungen leiten lässt:
- Verstärkt sollen Maßnahmen auf die Situationim Alter vorbereiten.
Nicht vergessen werden darf dabei die Gruppe der über 50-jährigen
Arbeitslosen, deren Chancen für eine Erwerbstätigkeit sehr gering
sind. - Die bestehenden Beratungsstellen wie Pflegebüro, Beschwerdestelle
Altenpflege, kommunales Seniorenreferat, Freiwilligenagentur usw.
müssen weiterentwickelt und sollten inhaltlich und organisatorisch
stärker koordiniert werden. Ziel muss sein, eine möglichst lange
Eigenständigkeit älterer Menschen zu gewährleisten. Dies ist im
Interesse der Menschen, der Stadt und reduziert auch das Risiko
der Pflegebedürftigkeit. - Um ein möglichst langes selbständiges Lebenzu ermöglichen, sind
verschiedene Angebote altengerechter Wohnformen nötig, von
barrierefreien (Klein-)Wohnungen für ein bis zwei Personen über
verschiedene Formen des „Service-Wohnens" bis hin zu
alternativen Gemeinschaftswohnmodellen. - Die Stadt trägt dafür Sorge, dass es sowohl stationäre wie ambulante
Einrichtungen in ausreichendem Umfang und guter Qualität gibt. - Für ältere Migrantinnen und Migranten wird in Kooperation mit dem
Ausländerbeirat der besondere Bedarf dieser Personen geklärt, um
notwendige Hilfestrukturen zu entwickeln.
Eine Besonderheit Marburgs ist es, dass viele Menschen mit Behinderung hier leben, weil bereits in der Vergangenheit zahlreiche Maßnahmen getroffen wurden, die mehr als sonst wo ein selbständiges Leben ermöglichen. Die Chancen dazu sollen weiter verbessert werden, vor allemdurch folgende Maßnahmen:
- Barrierefreie Zugänge werden schrittweise zuallen öffentlichen
Räumlichkeiten geschaffen. Die Stadt soll auch auf Private
einwirken, damit die Zugangsmöglichkeiten für Menschen mit
Behinderung verbessert werden. - Die Stadt wird die Teilnahmemöglichkeiten anden kulturellen,
sportlichen, politischen u.a. Veranstaltungen und Ereignissen der
Stadt besser sichern. Dies soll durch Auszeichnung von Maß-
nahmen rreicht werden, die kreativ und sichtbar die Zugangs-
möglichkeiten für behinderte Menschen verbessern. - Das derzeit als Modellmaßnahme erprobte Konzept des persönlichen
Budgets soll für alle berechtigten Personen möglich werden. - Die Stadt wird weiterhin an der Verbesserung der Mobilitäts-
bedingungen im öffentlichen Personennahverkehr arbeiten:
Behindertengerechte Absenkung von Bordsteinen, barrierefreie
Busse, regelmäßige Schulung des Fahrpersonals und behinderten-
gerechter Ausbau des Marburger Bahnhofs. - Die Stadt wird sich dafür engagieren, dass die Anzahl der barriere-
freien und stadtnahen Wohnungen mit behindertenfreundlichem
Wohnumfeld weiter steigt. Die Stadt unterstützt den Zugang von
behinderten Menschen zur Erwerbsarbeit. - Die von Trägern unabhängigen Beratungsmöglichkeitenwerden
verbessert und der Marburger Stadtführer für Menschen mit
Behinderungen wird fortgeschrieben.
Die Schere zwischen arm und reich darf nicht noch weiter auseinander gehen. Diejenigen, die am Rande der Gesellschaft leben und zumeist ausgeschlossen sind von Arbeit, von Bildung, von den Grundbedingungen für ein gesundes Leben sowie von politischer und gesellschaftlicher Teilhabe sollen in ihren Möglichkeiten und Kompetenzen gestärkt werden:
- Die Stadt unterstützt weiterhin die Arbeit derGemeinwesenprojekte und
trägt zu deren Weiterentwicklung bei, entsprechend den sich
verändernden gesellschaftlichen Bedingungen. - Die Hilfe zur Verhinderung und zum Abbau von Wohnungslosigkeit
und für Nichtsesshafte soll weiter ausgebaut werden. Die Tages-
anlaufstelle für Obdachlose und die DRK-Suppenküche sollen weiter
unterstützt werden. Der Stadtpass soll vor allem für diesen
Personenkreis besser zugänglich gemacht und gezielter als
Instrument der Teilhabe eingesetzt werden. - Im Rahmen der „Sozialen Stadt" sollen weiterhin Projekte für
wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Personen
entwickelt und sich verstärkt für deren Integration in den
gesellschaftlichen Lebenszusammenhang eingesetzt werden.
Die Stadt soll weiterhin für ihre Mitarbeiterund Mitarbeiterinnen im
Sinne des Gender Mainstreaming tätig werden. Hierzu gehört eine
entsprechende Personalentwicklungspolitik ebenso wie der kreative
Einsatz familienfreundlicher Arbeitszeitregelungen. Dabei soll sich die
Stadt Marburgder inzwischen weit verbreiteten Instrumente zur
Beförderung eines solchenProzesses wie „Total E-Quality" oder „Audit
Familie und Beruf" der Hertie-Stiftung bedienen. Die Stadt soll die Förderung und Unterstützungvon Anti-Gewalt-
Projekten vorantreiben. Die Anpassung des Öffentlichen Nahverkehrs an das Schutzbedürfnis
der Frauen und des Bedarfs an Parkplätzen für Frauen ist Aufgabe der
Stadt. Auch eine ausreichende Beleuchtung von schlecht einsehbaren Plätzen
und Wegen ist Ziel der Koalition. Entwicklung frauenspezifischer Planungskriterien, z.B. Planungszellen
oder Zukunftswerkstätten nur für Frauen. Die Interessen von Alleinerziehenden und Familien sollen im
öffentlichem Wohnungsbau verstärkt Berücksichtigung finden.
In Marburg ist es Konsens, dass alle Menschen gleich welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe, Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung nicht nur geduldet werden sollen, sondern gegenseitigen Respekt verdienen. Ebenso wie Integration ein ständiges gesellschaftliches Thema bleibt, musssexuelle Aufklärung und das Eintreten für die gesellschaftlich erreichten Rechte sexueller Selbstbestimmung immer auch kommunale Aufgabe sein. Hierzu gehört insbesondere,
- dass Aufklärung, Sexualität und sexuelle Orientierung Teil der
Angebote der Jugendhilfe sein muss. - dass Selbstorganisationen von Lesben und Schwulen in der Stadt
unterstützt werden. - dass sich die Stadt auch symbolisch hinter die Rechte von Lesben
und Schwulen stellt, z.B. durch Beflaggung des Rathauses am
Christopher-Street-Day (CSD) mit Regenbogenflagge. - dass die Beratungsarbeit für junge Menschen, die Hilfestellung und
Unterstützung benötigen, auch weiterhin unterstützt und gefördert
wird (z.B. Jugendhäuser, Pro Familia, Sozialdienst Katholischer
Frauen, Wildwasser, Tuntonia).
Schule wird von SPD und Grünen nicht nur als Lernort sondern auch als Lebensraum verstanden. (Echte) Ganztagsschulen bieten dazu die Möglichkeit.Wir fordern die hessische Landesregierung auf, die für ein flächendeckendes Ganztagsschulangebot notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Bis dahin wird die Koalition mit den ihr gegebenen Möglichkeiten den Ausbau der Angebote in der Stadt Marburg weiter unterstützen. Hier gilt es vor allem, die neue Rhythmisierung in der Tagesgestaltung zu erproben und zuattraktiven Lern- und Lebensräumen insbesondere auch für sozialbenachteiligte Kinder und Jugendliche zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund sind alle bildungspolitischen Weichenstellungen der kommenden Jahre daraufhin zu überprüfen, dass sie integrativen und nicht selektiven Paradigmen folgen. Die rot-grüne Koalition in Marburg setzt damit ein bewusstes Gegengewicht zur Bildungspolitik der hessischen Landesregierung.
- Weiterführung und Ausbau der „Lokalen Bildungsplanung".
- Ausbau der Kooperationsangebote im Projekt"Jugendhilfe-Schule".
- Weiterführung des Schulhoferneuerungsprogramms.
- Weiterentwicklung von Ganztagsangeboten und Ganztagsschule.
- den Erhalt der Betreuungsangebote und deren Ausbau insbesondere
für die ersten vier Schuljahre. - die Weiterführung der Budgetierung an den Schulen.
- die Stärkung der Kooperation der Schulen untereinander.
- In allen Schulkiosken sind künftig Lebensmittel aus ökologischer
und/oder regionaler Erzeugung anzubieten. - Erhalt und Sicherung des Jugendwaldheims Roßberg als wichtiger
außerschulischer Lernort für die Region. - Auch Schulen in freier Trägerschaft sollen sich an Angeboten im
Rahmen der „Lokalen Bildungsplanung" beteiligen können. - Unterstützung des Ausbaus der Freien Schule bis zur 10. Klasse.
- Die Stadt soll sich beim Land Hessen dafür einsetzen, dass nach
skandinavischem Vorbild jedes Kind ein „Sprachenportfolio"
bekommt, das seine individuellen Lern- und Entwicklungsschritte
wie seine sprachliche Biographie dokumentiert . - Die Einführung von Schülerjahreskarten analogzum Semesterticket für
Studierende wird angestrebt. - Der Bau von neuen Klassenräumen für die Martin-Luther-Schule wird
umgehend in Angriff genommen.
Im Sinne einer am Prinzip der Nachhaltigkeit orientierten Umweltpolitik wird die rot-grüne Koalition in Marburg in den nächsten fünf Jahren folgende Schwerpunkte setzen:
- Sparsamer Umgang mit Wasser, wo möglich Regenwassernutzung in
Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden; keine Privatisierung
der Wasserversorgung. - Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes sind die Schaffung von
neuem Retentionsraum, die Sanierung der Deiche und ein
restriktives Vorgehen bei Bauvorhaben im Überschwemmungsgebiet
unerlässlich. - Ausweitung des Einsatzes erdgasbetriebener Busse und ent-
sprechende Anschaffung neuer Busse (mindestens 1 Bus jährlich). - Weiterführung des Rapsölprojektes durch Umrüstung weiterer
Fahrzeuge der Stadt und der städtischen Unternehmen.
Eine moderne Energiepolitik, die zugleich Arbeitsplätze schafft und einen Beitrag zum Klimaschutz leistet, ist das Ziel von SPD und Grünen. Die Koalition will:
- regenerative und ökologisch sinnvolle Energien weiterhin intensiv
untererstützen (Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik) und
insgesamt die Stromeigenproduktion der Marburger Stadtwerke
weiter vorantreiben. - im Rhmen der finanziellen Möglichkeiten sollen regenerative Energien
zur Verminderung klimaschädlicher Emissionen konsequent genutzt
werden. Ziel ist: bis 2010 regenerative Energie mit einem Anteil von
10 % und die Eigenproduktionder Stadt auf insgesamt ein Drittel
zu erhöhen . - einen weiteren Windkraftstandort entwickeln, denn Windenergie
leistet einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung (der Standort
Wehrda produziert ca. 1 % des Marburger Stromverbrauches). - Neuinstallation von Wasserkraftanlagen.
- das Bürgerinnenbeteiligungsprojekt durch Bereitstellung weiterer
Dachflächen zur Errichtung von Photovoltaikanlagen unterstützen. - Nutzung von Solarenergie in allen städtischen Betrieben.
- die Gewährung städtischer Darlehen an dieGeWoBau zur Finanzierung
zusätzlicher Photovoltaikanlagen. - die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf effizientere Formen und
eine stromsparende Ampeltechnik, außerdem die Durchführung
eines Modellprojekts „Solargespeiste Lichtanlagen". - dass die Möglichkeiten der Bauleitplanung und der Energieberatung
genutzt werden, um solare Energienutzung und Energiespar-
potentiale auch bei privaten und gewerblichen Bauten zu realisieren. - Energetische Modernisierung von öffentlichen Gebäuden.
- die Einführung eines Energie-Gebäudepasses für alle öffentlichen
Gebäude. - für alle Neubauten der Stadt und ihrer Unternehmen soll künftig
grundsätzlich der Passivhausstandard gelten. - bei Auswechslung von Heizungsaltanlagen in öffentlichen Gebäuden:
Installierung von BHKWs mit Biomassefeuerung. In jedem Einzelfall
soll die Möglichkeit der Anwendung der BHKW-Technik grundsätzlich
geprüft werden. Hierbei hat die Holzhackschnitzel-Technik Vorrang,
um auch die beschäftigungspolitischen Aspekte zu berücksichtigen. - dass auf städtischen Gebäuden und Flächen Mobilfunk-Sendemasten
nur nach Maßgabe der Schweizer Grenzwerte zugelassen werden; auf
den Dächern von Kindertageseinrichtungen und Schulen sowie in
deren unmittelbarer Umgebung sollen gar keine Anlagen zuge-
lassen werden (Vorsorgeprinzip). Die städtische Verwaltung und die
städtischen Unternehmen sollen ihren MitarbeiterInnen grund-
sätzlich nur strahlungsarme Handys und Telefone zur Verfügung
stellen (connect-Wert oder SAR-Wert). - dass öffentliche Einrichtungen künftig grundsätzlichauf Stand-by-
Geräte verzichten. - dass das Aktionsbündnis „GentechnikfreieRegion Marburg-Biedenkopf"
durch die Stadt unterstützt wird.
Unsere Verkehrspolitik orientiert sich an der ökologisch verträglichen Sicherung von Mobilität für alle Bevölkerungsteile. Die Stadt muss mit dem Auto erreichbar, anfahrbar sein – die Mobilität innerhalb der Stadt muss durch intelligente und vernetzte andere Systeme ermöglicht werden. Vor allem die Förderung des ÖPNV soll die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle sichern.Das Parkplatzangebot in Marburg ist so gut wie noch nie. Die Koalition will mit diesen hervorragenden Rahmenbedingungen und der Vielfalt des Angebots(Behindertenparkplätze, Frauenparkplätze) in der Region massiv für Marburg werben. Die Koalition sieht ihre verkehrspolitischen Schwerpunkte für die nächsten fünf Jahre in folgenden Punkten:
- Klare Prioritäten zugunsten des „Umweltverbundes".
- Einrichtung einer Mobilitätszentrale mit dem RMV imHauptbahnhof.
- Unterstützung einer zeitnahen Realisierung des Bahnhaltepunktes
Marburg-Mitte. Hierbei sollte die Finanzierung durch den RMV
erfolgen. - Forderung nach einem ICE-Anschluss für Marburg.
- Bessere Verknüpfung des Busverkehrs mit den Fernverkehrszügen;
bessere Taktung der Buslinien in der Innenstadt: möglichst alle 5
Minutenein Bus von Hauptbahnhof zum Südbahnhof statt
Buskolonnen. - Bessere Mitnahmemöglichkeiten für Fahrräder.
- Die bedarfsgerechte Erweiterung der Abendlinien evtl. als AST, sowie
die Erweiterung und bessere Vertaktung der C-Linie wird ins Auge
gefasst. - Von Donnerstag bis Samstag sollen die Nachtbusse bei Bedarfbis 3
Uhr verkehren, um Jugendlichen die für sie wichtige Mobilität
zusichern. - Die von Rot-Grün gefassten Beschlüsse zur Ausweitung von Tempo
30-Zonen auf alle Straßenabschnitte, die an Schulen, Kindergärten,
Spielplätzen und Senioreneinrichtungen vorbeiführen sowie auf alle
Durchgangsstraßen durch Wohnquartiere werden in Abstimmung
mit den Trägern desÖPNV umgesetzt. - Sperrung der Oberstadt an Samstagen für den Individualverkehr.
- Rückbau überdimensionierter Straßenflächen zu Gunsten von
Radfahrstreifen und verbreiterten Gehwegen. - Ausweitung des Radwegenetzes u.a. Radweg bis Rosenpark mit Bau
einer kleinen Fußgänger-/Fahrradbrücke über das Schwarze Wasser
unter vollständigem Erhalt der Kanustrecke. - Ampelschaltungen werden auf fußgängerInnen freundlicheZeittakte
umgestellt (Grundlage ist die neue EVA-Empfehlung für
Fußgängeranlagen). - Ein Fußwegeentwicklungsplan zur Verbesserung der Gehwege in
Marburg, z.B. hinsichtlich Breite und Oberflächenqualität soll unter
wissenschaftlicher Begleitung entwickelt werden, unter Einbeziehung
der vorhandenen Schulwegepläne und des Stadtführers für
Behinderte. - Die Elisabethstraße wird im Zuge der Sanierungsplanung für das
Nordviertel und die Ketzerbach zu einer Umweltstraße (ÖPNV,
Radfahrer, Fußgänger, Taxen und Anlieger). - Der Verkehrsentwicklungsplan Nord/Nord-West, sowie die
Rahmenpläne Bahnhof, Lahninsel, Marbach und Ockerhausen,
Landschaftsplan Marburg-Mitte werden schrittweise realisiert, unter
Berücksichtigung möglicher Veränderungsbedarfe im Zusammen-
hang mit den Campus-Plänen. - Das Parkraummanagement Innenstadt soll in der Hand der
Marburger Stadtwerke zusammengeführt werden. - planerische Unterstützung privater Initiativer zur Schaffung von
innerstädtischem bewirtschaftetem Parkraum (Parkhäuser Feeser-
Gelände, Uferstraße, Bahnhofstraße, Ketzerbach/Pharmazie u.a.) - Zusammenarbeit mit Universität und Klinikum und anderen
Unternehmen und Institutionen bei Parkraumbewirtschaftungs-
konzepten - Umsetzung der Temporeduzierung auf der B3a.
- Unterstützung des B3a-Lückenschlusses.
- Forderung nach Einbeziehung der B3a und anderer Bundesstraßen in
die Mautpflicht für LKW.
Die kulturelle Vielfalt und das große Angebot in unserer Stadt ist ein Ausdruck besonderer Lebensqualität und damit auch ein nicht zu vernachlässigender Standortfaktor für Marburg.
- SPD und Grüne stehen ein für den Erhalt und die Förderung der
kulturellen Infrastruktur in Marburg. - Die Profilierung Marburgs als Kulturstadt soll durch eine differenzierte
Außendarstellung der Marburger Kulturszene für denTourismus
vorangetrieben werden. - Im Rahmen seiner personellen Möglichkeiten soll das Kulturamt
verstärkt auch als „Vernetzungs- und Servicestelle" tätig werden
und Organisations-,Kooperations- und Koordinationshilfen zur
Verfügung stellen. Das gilt auch für Angebote zur beruflichen Aus-
und Weiterbildung im Kultursektor und für die Beratung bei der
Akquisition von Fördermitteln und Sponsorengeldern. - Die Remisen auf dem Fronhofgelände sollen für kulturelle/
künstlerische Zwecke genutzt werden. - Das „Kulturforum" wird als erfolgreiches Modell der Bürgerbeteiligung
im Kulturbereich fortgeführt. - Für die Zukunft des Kunstvereins soll ein Konzept zur Kosten-
dämpfung entwickelt und vorgelegt werden. - In der Kulturförderung sollen Kriterien entwickelt werden, die die
städtische Bezuschussung transparent machen. - Es soll die Diskussion angestoßen werden, ob die Stadt Marburg als
Nachfolge für den gemeinsamen Literaturpreis mit dem Landkreis
einen eigenen Literatur- oder einen anderen weiteren Kulturpreis
ins Leben rufen soll.
Das lebendige Vereinsleben in unserer Stadt, insbesondere auch in den Stadtteilen wie auch neue Formen des BürgerInnenengagements sind für die Koalition eine wichtige Bedingung des gesellschaftlichen Lebens. Dies gilt es weiterhin zu unterstützen.Die Vereinsförderung soll in der jetzigen Form beibehalten werden. Dabei wird der Kinder und Jugendförderung Priorität beigemessen. Das besondere Interesse gilt auch dem integrationsfördernden Breiten- und Gesundheitssport, auch für benachteiligte Jugendliche, ausländische MitbürgerInnen, Behinderte und SeniorInnen.Die Koalition ist sich einig, dass Marburg mit Sport- und Freizeiteinrichtungen hervorragend ausgestattet ist und diesauch in Zukunft erhalten werden soll.Nach der aus bau- und sicherheitstechnischen Gründen notwendigen Schließung des Europabades werden wir prüfen, ob eine Sanierung des Bades für die Stadt finanzierbar ist. Andernfalls soll durch eineentsprechende bauliche Erweiterung des AquaMar um ein Sprungbecken abgesichert werden, dass es zu keiner Einschränkung der Angebotsbreite speziell im Bereich der Schwimmausbildung von Schulen und Vereinen kommen wird.Die Entwicklung der „Sporttribüne Marburg" zum bundesweiten Jugendstützpunkt im Damen-Basketball steht für die Koalition ganz oben auf der sportlichen Liste für unsere Stadt.Die Entwicklung eines Konzeptes für die Umgestaltung des Sportgeländes der Richtsberg-Gesamtschule unter Einbeziehung des stadtteilbezogenen Umfeldes ist Arbeitsauftrag für diese Wahlperiode.
Die Freiwilligen Feuerwehren erfüllen vielfältige Aufgaben im Brandschutz und im Umweltschutz. Die Koalition wird die Marburger Feuerwehren in ihrer Ehrenamtsstruktur auch weiterhin in ihrer Arbeit unterstützen, die Sicherung des Brandschutzes ist eine kommunale Pflichtaufgabe. Eine zeitgerechte und auftragsgemäße Unterbringung und Ausstattung muss weiter gewährleistet sein. Die Hauptfeuerwache in Marburg-Mitte als Zentrale der Marburger Feuerwehren ist auf Dauer zu sichern. Nach Ansicht der Koalition sollte das Gefahrenabwehrzentrum des Landkreises sinnvollerweise auch hier seinen Platzfinden. Der Anbau FWH Haddamshausen wird realisiert.
Zur Abstimmung der gemeinsamen Politik wird ein Koalitionsausschuss gebildet, der regelmäßig zusammentritt.SPD und Grüne werden sich in der Stadtverordnetenversammlung und im Magistrat sowie in Ausschüssen nicht gegenseitig überstimmen.Scheidet ein Mitglied aus Magistrat oder einer anderen über gemeinsame Liste besetzter Funktion aus, erfolgt die Nachfolge auf Vorschlag der Partei, der die ausscheidende Person angehört.
Koalitionsvertrag fürdie Wahlperiode 2006-2011
Marburg, im Juni 2006
Uwe MeyerVorsitzender der Marburger SPDRainer FlohrschützVorstand von B’90/Die Grünen MarburgMonika BiebuschStellvertr.Vorsitzende der Marburger SPDDietmar GöttlingFraktionsvorsitzenderB’90/Die GrünenMarburgReinhold BeckerVorsitzender der Marburger SPD-FraktionDr. Christa PeraboFraktionsvorstandB’90/Die GrünenSonja SellStellvertr.Vorsitzende der Marburger SPD-FraktionDr. Petra BaumannFraktionsvorstandB’90/Die GrünenEgon VaupelOberbürgermeisterder Universitätsstadt MarburgDr. Franz KahleBürgermeister derUniversitätsstadt MarburgDr. KerstinWeinbachStadträtin derUniversitätsstadt Marburg