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Auf völliges Unverständnis ist die Kritik des Betriebsrats der Marburger Altenhilfe St.
Jakob und der Gewerkschaftssekretärin von verdi an den Vorschlägen der Grünen
gestoßen.
Statt darin eine Anregung und Unterstützung für die notwendige konzeptionelle, personelle und bauliche Weiterentwicklung zu sehen, unterstelle der Betriebrat, dass
dadurch Arbeitplätze bedroht seien. Dies sei eine absolut falsche Schlussfolgerung,
betont der Sprecher der Marburger Grünen Wolfram Schäfer.
Erstens gelte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Beschäftigungsgarantie,
ein besonderes Privileg, an dem die Grünen nicht gerüttelt haben und rütteln werden.
Warum der Betriebsrat dies öffentlich in Frage stelle, obwohl er von der Beschäftigungsgarantie genau wisse, und die Belegschaft völlig unnötig verunsichere, sei nicht nachvollziehbar.
Zweitens sei es ärgerlich, dass der Betriebsrat unsinniger Weise von 5 Tarifverträgen
spreche. „Und der sollte es ja besser wissen.“, so Wolfram Schäfer. Bei der Marburger
Altenhilfe gibt es zum einen den öffentlichen Tarif mit den Entgelttabellen für Arbeiter,
Angestellten und Krankenschwestern und zum zweiten einen Haustarif für die
neuen Mitarbeiter. In der Tochtergesellschaft für Reinigung und Küche gibt es nur
einen Tarifvertrag. „Da sind klare und übersichtliche Strukturen.“, so Wolfram
Schäfer.
Drittens gehe es um die dauerhafte Sicherung einer anspruchsvollen und hochwertigen
Pflege. Die Grünen weisen noch einmal darauf hin, dass Kommunen, die
nur noch ausnahmsweise als Altenhilfeträger auftreten, eine besondere Verantwortung
für diese Qualität haben. Dazu gehört neben einem qualifizierten und motivierten
Personal auch ein Haus, das technisch und räumlich höchsten Ansprüchen genügt.
Nur dann kann eine städtische Altenhilfe Leuchtturm und Vorbild sein.
Viertens sei es Unsinn, im Zusammenhang mit neuen Konzepten der Altenhilfe
von Arbeitsplatzabbau zu sprechen. Sie würden eher auch angesichts der demographischen Entwicklung zu einer Erweiterung des Personals führen. Die Grünen erinnern daran, dass es darum gehe, für ältere Menschen ein selbst bestimmtes, familienähnliches Umfeld und Zusammenleben auch dann zu gewährleisten, wenn ein
Umzug aus der Wohnung in ein Altenhilfezentrum ansteht. Alle sollten ihr eigenes
Zimmer haben, aber auch Gemeinschaftsräume nutzen können, wie Wohnküche und
Wohnzimmer – das sei die Idee des Hausgemeinschaftskonzepts mit acht bis
zehn, maximal zwölf Pflegebedürftigen. Das Haus Sudetenstraße sei in seiner jetzigen
Form eine Großeinrichtung mit langen Fluren und nur kleinen Gemeinschaftsräumen.
Wolfram Schäfer: „Das Haus ist einfach 40 Jahre alt und entspricht nicht
mehr den aktuellen Bedürfnissen.“
Zu den neuen Konzepten der Altenhilfe gehören auch wohnortnahe kleine Pflegestützpunkte z.B. in Bauerbach, Cappel oder in den ländlichen Stadtteilen als ergänzende Angebote der Marburger Altenhilfe. Hier sei die Dezernentin gefordert, Konzepte vorzulegen.
Fünftens weisen die Grünen nochmals darauf hin, welche Belastung eine Modernisierung
des Gebäudes Sudetenstraße für die Hausbewohner wie aber auch das Personal
bedeuten würde. Es bleibe deshalb völlig unverständlich, warum der Betriebsrat
den Neubau ablehne, der es den betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern
ersparen würde, mehrfach innerhalb des Hauses umzuziehen und auf einer Baustelle
zu leben. Denn eine Modernisierung des alten Hauses müsse etagenweise erfolgen.
„Deshalb“, so und Wolfram Schäfer, „fordern wir die Dezernentin auf, einen
Neubau in ihre Überlegungen einzubeziehen und gewissenhaft zu prüfen und sich
vom Betriebsrat kein Denkverbot aufzwingen zu lassen.
Sechstens versprechen sich die Grünen durch einen Neubau auch einen nachhaltigen
wirtschaftlichen Vorteil. Der Passivhausstandard kann erhebliche Energiekosten
einsparen. Laut Wirtschaftsplan betragen derzeit die Kosten für Wasser, Energie
und Brennstoffe rund 300.000 €uro, während die Miete, die an die Stadt gezahlt wird,
bei nur noch knapp 400.000 €uro liegt. „Ein groteskes Missverhältnis, das für einen
Neubau spricht.“, so die Sprecher der Marburger Grünen.
Siebtens muss nach Auffassung der Grünen der Aufsichtsrat darüber befinden,
ob und welche Beratergesellschaft für die Weiterentwicklung der Marburger Altenhilfe
in Anspruch genommen werden sollte („Das Geld dafür muss in jedem Fall die Stadt
aufbringen“). Dass Frau Kruckewitt von verdi bereits auf allen Betriebsversammlungen
kräftig Akquise für das gewerkschaftsnahe Beratungsbüro betrieben habe, sei
zwar aus ihrer Sicht verständlich, aber nicht von vorneherein zum Nutzen der Marburger
Altenhilfe. Aus Sicht des Grünensprechers verfügen Stadtverwaltung, das
städtische Pflegebüro, die Marburger Altenhilfe selbst mit ihren Pflegefachleuten in
den Pflegedienst- und Wohnbereichsleitungen und ihrem neuen Geschäftsführer sowie
dem interimistischen Geschäftsführer Knoche über ausreichend qualifizierte
Kompetenz, um die Zukunfts- und Marktfähigkeit von Konzepten beurteilen zu können.
Wolfram Schäfer: „Es gibt eine sehr gute Chance für die zeitgemäße Weiterentwicklung
der Marburger Altenhilfe mit einem gut qualifizierten und motivierten Personal.
Sie hätte die Unterstützung durch den Betriebsrat verdient!“
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