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Die GRÜNEN haben sich das Ziel gesetzt, auch für die älteren und alten Menschen
in Marburg eine hohe Lebensqualität und eine Vielfalt an Beratungs-, Wohn-, Pflege-,
Betreuungs- und erforderlichen Hilfsangeboten sicher zu stellen. Diese Angebote
sollen sich an den individuellen Lebensbedürfnissen der älteren Menschen orientieren.
Von dieser Zielsetzung ausgehend, stellen sich die GRÜNEN die Frage, ob das 1970
gebaute Altenzentrum Sudetenstraße 24 der Marburger Altenhilfe St. Jakob gemeinnützigeGmbH auf dem Richtsberg den Anforderungen einer modernen, an den individuellen Bedürfnissen der alten Menschen ausgerichtete Pflege und Betreuung
noch gerecht werden kann. Seit nunmehr fast 40 Jahren gibt es das Altenheim am
Richtsberg, in dem zwar immer die aktuell erforderlichen Reparaturen und Erneuerungen
vorgenommen, aber umfangreiche und zeitgemäße Modernisierungsmaßnahmen
nicht umgesetzt wurden; im Unterschied zum Stadtteil mit seinen rund 8.000
Bewohnern, der in den vergangenen Jahren durch eine erfolgreiche Stadtteilarbeit
und umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen deutlich erneuert und aufgewertet
wurde. Das Altenpflegeheim am Richtsberg könnte zwar mit Wärmedämmung, neuer
Heizungsanlage und einer Erneuerung der Bäder modernisiert werden, doch auch
nach einer solchen technischen Modernisierung mit Kosten von bis zu 4 Mio. €, bliebe
das Haus mit seinen 7 Stockwerken und 139 Pflegeplätzen für eine moderne, an
den individuellen Bedürfnissen ausgerichteten Pflege, ungeeignet.
Ins Zentrum einer zeitgemäßen Altenpflege gehören aus Sicht der GRÜNEN die ambulante
Versorgung und die Versorgung in ambulanten und heimverbundenen Hausgemeinschaften.
Diese Versorgungsformen berücksichtigen nicht nur die jeweiligen
sozialen Lebens- und Wohnbedürfnisse, sie nehmen auch Rücksicht auf die Autonomie
der Einzelnen, indem sie die alten Menschen entsprechend ihren jeweils vorhandenen
Fähigkeiten in die Gestaltung ihres Alltags mit einbinden. Um ein solches
Konzept zu realisieren, ist auch ein modernisiertes Altenzentrum ungeeignet, weil es
zu groß und zu unübersichtlich bleibt.
Besser wäre ein Neubau, der den Anforderungen an individuelle und moderne Pflege-
und Betreuungskonzepte gerecht wird. Ein Neubau auf dem Gelände Sudetenstraße
24 wäre bereits auf mittlere Sicht eine soziale wie auch wirtschaftlichere Alternative.
Die Grünen erinnern daran, dass voraussichtlich in 10 Jahren umfangreiche
Instandsetzungsmaßnahmen an dem Altenhilfezentrum Auf der Weide (Baujahr
1992) fällig werden.
Gleichzeitig wäre der Neubau auch ohne eine allzu große Belastung der derzeitigen
Bewohnerinnen und Bewohner zu realisieren: Da die Grundstücke der städtischen
GeWoBau und von St. Jakob in der Sudetenstrasse aneinandergrenzen, könnte das
neue Gebäude auf den Zwischenflächen errichtet werden, ohne den laufenden Betrieb
des Altenzentrums zu stören. Die Bewohner brauchen dann nur noch in ein
neues Haus umzuziehen. Das Altgebäude könnte dann Stück um Stück abgerissen
werden. Die Belastungen für die Senioren wären bei einer Modernisierung ungleich
höher, da ständig einzelne Etagen entmietet werden müssten und Umzüge innerhalb
des Gebäudes unumgänglich wären.
Wie schon jetzt, sollte die Marburger Altenhilfe St. Jakob nur als Mieter des neuen
Altenhilfezentrums auftreten und sich völlig auf die an den Bedürfnissen und Wünschen
orientierte Pflege und Betreuung konzentrieren.
Die GRÜNEN fordern im Interesse der älteren Marburgerinnen und Marburger, aber
auch im Interesse des Personals der Marburger Altenhilfe eine zügige Entscheidung
über die Zukunft des Hauses Sudetenstraße 24 durch den Magistrat. Nachdem die
Umgründung erfolgreich abgeschlossen war, wurde versäumt, die anstehende konzeptionelle Weiterentwicklung anzugehen. Die GRÜNEN fordern deshalb den Magistrat
auf, noch in diesem Jahr zur Frage des Neubaus eine Klärung herbei zu führen
und mit dem Land Hessen über eine Förderung zu verhandeln. Auch sollten Finanzierungsalternativen im Rahmen eines PPP-Projekts (Öffentlich-Private Partnerschaft)
oder ein Engagement der städtischen kommunalen Wohnungsbaugesellschaft,
der die Nachbargrundstücke mit über 70 Seniorenwohnungen gehören, in die
Überlegungen mit einbezogen werden.
Marburg hat eine große Tradition was zukunftsweisende Sozialeinrichtungen betrifft.
Mit der Entscheidung für einen Neubau und der Neukonzipierung der Versorgung
älterer Menschen würde die Stadt nach Auffassung der GRÜNEN dieser Tradition
gerecht werden. Gleichzeitig würde die Stadt damit ein Signal gegen veraltete Altenhilfekonzepte setzen, wie sie etwa in den Neubauplänen der Procon-Gruppe am
Stadtwald zum Ausdruck kommen.
23. Januar 2008
Stadtverband Marburg Bündnis 90/Die Grünen
Kirsten Fritz Wolfram Schäfer
(Sprecherin) (Sprecher)
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