Alles dreht sich mit der Sonne (04.06.2007)

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN besichtigt beispielhafte Solaranlage im Hinterland.

Alles dreht sich mit der Sonne. Dieses Motto gilt für die Photovoltaik-Anlage von Antje und Hartmut Thielmann in Steffenberg-Niederhörlen. Neben einer multifunktionalen Halle mit einer fest installierten Photovoltaik-Anlage auf dem Dach haben sie in jüngster Zeit von örtlichen und regionalen Handwerksbetrieben drei gleiche Hallen mit großen Solar-Pultdächern errichten lassen, deren Besonderheit ein Nachführsystem ist, das jeweils die gesamte Halle dreht und nach dem für das Solardach optimalen Sonnenstand ausrichtet.

„Diese Anlage zeigt beispielhaft, wie Menschen vor Ort mit Ideen ihr Kapital gewinnbringend zur Schonung des Klimas einsetzen. Gleichzeitig stärken sie die heimische Wirtschaft da das Geld in der Region bleibt" sagte die Fraktionsvorsitzende Sandra Laaz. Und ergänzend fügte Tomas Schneider, umweltpolitischer Sprecher der Faktion hinzu: „Solche Projekte zu fördern und zu unterstützen ist auch entschiedenes Anliegen des Landkreises. Denn im Koalitionsvertrag sind der Ausbau des Anteils im Landkreis erzeugter regenerativer Energie und die Stärkung regionaler Energieerzeugungskreisläufe als Ziele festgeschrieben."

Auf der Bodenplatte der Halle ist eine Ringschiene eingelassen. In den vier Ecken des quadratischen Gebäudes lastet eine Trägerkonstruktion mit zwei Rädern das Gewicht des Gebäudes auf die Schiene ab. An zwei Rädern sind Elektromotoren angebracht die das Gebäude drehen. Eine für die nächsten 20 Jahre programmierte gradgenaue Steuerung bewirkt, dass die Halle ungefähr alle 5 Minuten um wenige Zentimeter gedreht wird. Die Grundfläche der Halle lässt sich allerdings dadurch nicht vollständig nutzen, lediglich die Fläche eines eingeschriebenen Kreises ist ohne „Kollision" mit den Wänden nutzbar. Durch einen in das Gebäude eingezogenen Zwischenboden ließe sich diese Problem aber beheben. Die Zugänglichkeit durch das Eingangstor oder die Tür muss allerdings entweder immer zum gleichen Sonnenstand erfolgen oder rundum gewährleistet sein.

Die Photovoltaik-Anlage selbst besteht aus monokristallinen Wafern da diese mit einem Wirkungsgrad von bis zu 20% eine höhere Effektivität und ein „früheres Ansprechen" besitzen. Die Leistung der Anlage eines Daches beträgt 30,5 kW/p. Damit kann die Gesamtanlage auf den vier Gebäuden rechnerisch mehr als die Hälfte der Haushalte in Niederhörlen mit Strom versorgen.

Die Investitionskosten für die Photovoltaikanlage einer Halle betragen zusätzlich zu den Kosten für das Gebäude (50.000 €) 140.000 €. Die Solaranlagen auf den Dächern sind teilweise an Bürger aus der Region vermietet.

Ein solches Projekt anzuschieben, ist z. Z. nur mit dem nötigen Eigenkapital möglich, denn die heimischen Banken verlangen 50% Sicherheiten, in einem Nachbarkreis geht es mit weniger oder ohne Sicherheiten.

Die Nutzung der Hallen in Steffenberg ist noch nicht festgelegt. Gedacht wird an eine touristische Nutzung, z.B. zur Übernachtung von Wanderern und/oder Radlern. Probleme haben die Investoren allerdings noch mit der Genehmigung der Gebäudeanschlüsse durch die Gemeinde.

Die ersten Erfahrungen mit den drehenden Hallen zeigen einen Mehrertrag durch die Nachführung von ca. 25%. Die Amortisationsdauer der Mehrkosten für die Nachführung ist mit 6-7 Jahren kalkuliert.

"Dies ist ein Beispiel in unserem Landkreis, dass uns unserem Ziel, den in unserem Landkreis benötigten Strom auch hier zu produzieren, wieder ein Stück näher bringt und der hoffentlich viele NachahmerInnen findet", so Laaz.

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