Die Kreistagsfraktion besuchte am 25.09. die Integral GmbH in Cölbe. Geschäftsführer Helge Micklitz gab einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Arbeitsbereiche wie Recyclinghof, Schulservice, Schulmilch-Lieferservice, Garten- und Landschaftsbau und Orientierung/Qualifizierung. Die hohen Vermittlungsquoten in den 1. Arbeitsmarkt zeugen dabei von der erfolgreichen Arbeit von Integral und die etablierten Dienstleistungen wie Recyclinghof, ComeBack Kaufhaus oder das weit über die Kreisgrenzen hinausreichende Schulmilch-Projekt sind nicht mehr wegzudenken.

Diskutiert wurden auch Fragen zur Verweildauer in den Projekten, die stark von der Art der Projekte und den individuellen Voraussetzung der zu qualifizierenden Menschen abhänge, oder zur Konkurrenzsituation zu Betrieben außerhalb der Sozialwirtschaft. Diese sei überbewertet da der Anteil am BIP marginal sei. Integral habe bereits früh die Verschränkung mit der Wirtschaft gesucht, weshalb es auch wenig Konflikte gebe.

Die Integration von MigrantInnen in die Projekte sei auch für Integral eine Herausforderung. Hier spielen die Sprachkurse eine fundamental wichtige Rolle und diese würden möglichst in den Arbeitsprozess und die Arbeitszeit integriert.

Besonders erfreut zeigte sich die Kreistagsfraktion, dass seit diesem Monat die Milch von der Marburger Traditionsmolkerei bezogen wird. Faire Preise für unsere Nahrungsmittel sind eine alte grüne Forderung und der Protest der Milchbauern in den letzten Jahren war mehr als berechtigt. Die Initiative der Milchbauern in unserem Landkreis, die Milch selbst zu vermarkten, ist ein in jeder Hinsicht zu unterstützender Schritt.

Grundsätzlich hat sich die Platzierung von Bio- und fair gehandelten Produkten aufgrund des höheren Preises aber als schwierig erwiesen. Es gebe eine Abstimmung mit den Füßen, insbesondere in den städtischen Schulen. Integral versuche einen langsamen Weg hin zu mehr Bewusstsein und vermehrtem Einsatz von Bio-Produkten zu gehen. Das könne sich aber erst dann ändern, wenn die Schulspeisung integraler Bestandteil der Schulkultur werde, aber auch das brauche einen langen Atem.

Aus der Fraktion kam der Wunsch nach weitgehender Verwendung von Bioprodukten im Herstellungsprozess von Speisen. Das solle auch in der Kantine der Kreisverwaltung versucht werden. Schließlich heißt es auch in der Koalitionsvereinbarung des Landkreises „in den Kantinen des Landkreises (...) zukünftig ausschließlich gentechnikfreie Produkte sowie ökologisch erzeugte und fair gehandelte Milch und Warmgetränke angeboten werden“.