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Rede von Dr. Christa Perabo zum Antrag auf Erledigung – des Antrags Nachhaltige Unterstützung und Integration Geflüchteter
Der Antrag wurde von der Mehrheit der Sozial-Ausschussmitglieder für erledigt erklärt – was er unseres Erachtens nicht ist.
Mit dem Erledigt-Erklären des Antrags wurde suggeriert, dass die Stadt Marburg alle Probleme gelöst hat und die gewählten Vertreter der Stadt sich nicht weiter mit der nachhaltigen Unterstützung und der Integration Geflüchteter beschäftigen müsse.
Der Antrag hat immerhin bewirkt, dass es im Sozialausschuss eine Powerpoint-Präsentation gab, die die umfänglichen und begrüßenswerten Unterstützungsmaßnahmen der Stadtverwaltung für die Flüchtlinge in der Erstaufnahme und für zugewiesene Flüchtlinge darstellte.
Leider fehlten dabei die vielfältigen Initiativen der zivilgesellschaftlichen Organisationen, ohne die der Aufbau der kommunalen Strukturen gar nicht denkbar gewesen wäre und die auch heute noch unverzichtbar sind.
Unser Antrag hat auch bewirkt, dass am 29. Juni der Runde Tisch Integration stattfinden soll.
Nicht erledigt ist und bleibt aber der Aspekt unseres Antrags, der die Kooperation von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft auf Augenhöhe für die Erarbeitung gemeinsamer Strukturen fordert,
Der Antrag sollte nach den Erfahrungen des Treffens im Februar anregen, dass ein ernsthafter Austausch aller Beteiligten und konkrete gemeinsame Schritte unternommen werden, statt bloßer Informationen über die Leistungen der Stadtverwaltung.
Wir freuen uns, dass seit dem 10. Juni eine Einladung für den „Runden Tisch Integration“ vorliegt.
Wir hatten den Antrag gestellt, damit alle Fraktionen gemeinsam die aus der Sicht der Politik relevanten Themen für die Tagesordnung besprechen könnten und wer daran teilnehmen soll. Wenn es eine solche Diskussion gegeben hätte, wären wahrscheinlich auch die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung eingeladen worden, dies ist bisher nicht der Fall (nur Einzelpersonen, die bei der letzten Sitzung dabei waren).
Ohne das Erledigt-Erklären hätte besprochen werden können, wie die STVV die Kooperation zwischen Politik und Zivilgesellschaft sieht und wie sie verhindern will, dass Parallelstrukturen und mögliche gegenseitige Blockaden in der Flüchtlingshilfe entstehen.
Ohne das Erledigt-Erklären hätte besprochen werden können, wie die STVV die 2008 hier beschlossene gemeinsame Erklärung zur Förderung der Integration unter den derzeitigen Bedingungen sieht und welche Änderungen/Ergänzungen sie für erforderlich hält.
Ohne das Erledigt-Erklären hätte die STVV sich darüber verständigen können, ob die folgenden und / oder andere Fragen und Probleme in Arbeitsgruppen des Runden Tischs bearbeitet werden müssten - nämlich die Fragen:
Wer den Antrag für erledigt erklärt, nimmt unserer Auffassung nach das Thema und die lösenden Aufgaben nicht ernst. Stimmen Sie deshalb unserem Antrag gegen die Erledigt- Erklärung zu und treten Sie mit uns in die Aussprache.
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