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Am 1. Juni 2015 wurden vom Fachdienst Bauen, Planen, Umwelt anlässlich des Runden Tisches „Preiswerter Wohnraum“ auch die aktuellen Neubaustandorte der GeWoBau vorgestellt. Die Projekte wurden auch im Gestaltungs- und Denkmalbeirat besprochen.
Bei einer Ortsbegehung haben sich Mitglieder von Fraktion und Vorstand der Marburger GRÜNEN einen Eindruck über die Vor- und Nachteile der geplanten Bebauung verschafft.
Beide Standorte liegen zentral und sind daher sehr gut geeignet, den dringenden Bedarf an barrierefreien und familiengerechten Wohnungen zu decken. Im Bereich des Erlenrings plant die GeWoBau 3 Gebäude mit bis zu 18 Wohnungen, die in den Lücken zwischen den Wohnhäusern errichtet werden sollen. In Weidenhausen-Süd sollen auf einem Parkplatz bis zu 16 Wohnungen neu gebaut werden.
Allerdings sind die geplanten Standorte am Erlenring und in Weidenhausen-Süd durch einen alten und wertvollen Baumbestand (Linden) geprägt. Die Bäume am Erlenring dienen nicht nur der Kühlung, sondern sind auch Stadtbild prägend. In Weidenhausen-Süd grenzen diese an eine Grünzone, die bei der Bebauung von Weidenhausen-Süd in den 1990er Jahren ganz bewusst erhalten blieb. Die GRÜNEN zeigten sich enttäuscht, dass in der vorgestellten Planung der Baumbestand offensichtlich keine Berücksichtigung gefunden hat.
„Dies ist umso bedauerlicher, als die Stadtverordnetenversammlung noch in ihrer Juli-
Sitzung beschlossen hat, dass die Anpassung an den Klimawandel zu einem wichtigen
Ziel der Stadtentwicklung werden soll“, meint der GRÜNE Stadtverordnete Uwe Volz
So heißt es in dem Beschluss, dass die „Anpassung an die Folgen des Klimawandels … in
den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen (wird). Selbst wenn die
CO 2 -Emissionen drastisch reduziert werden, ist mit zunehmenden Folgen des
Klimawandels zu rechnen, an die es sich in den kommenden Jahren anzupassen gilt.
Typische Folgen sind Hitzewellen, womit Dürregefahr und Gesundheitsgefährdungen
verbunden sind, Starkregenereignisse und daraus resultierende Überflutungsgefahr.“
Hitzewellen, wie wir sie in den vergangenen Sommermonaten erlebt haben, führen vor
allem in der stark verdichteten Innenstadt zu einer Kumulation von überhitzter und schadstoffbelasteter Luft. Umso wichtiger wird es, Schatten spendende Grünbereiche zu
erhalten und auszubauen, die durch ihre Verdunstung moderierende Kühlung
verschaffen können. Besonders wichtig ist es diese Grünbereiche so zu vernetzen, dass
Frischluftschneisen erhalten bleiben, die den Abtransport von Schadstoffen und die
Zufuhr kühlerer Frischluft ermöglichen.
Zugleich wurde seitens der GRÜNEN betont, dass die Leitlinie „Innenentwicklung vor
Außenentwicklung“, also der Vorrang der Innenverdichtung vor der Neuerschließung
im Außenbereiche als Grundsatz auch bei der Schaffung neuen Wohnraumes nach wie
vor richtig und wichtig sei.
„In den letzten Wochen haben wir erlebt, dass Hitzewellen eine Belastung für die
Menschen sind.“ verdeutlicht Christian Schmidt vom Stadtvorstand der GRÜNEN. Vor
dem Hintergrund der zu erwartenden Erwärmung werden stadtklimatische Aspekte
immer wichtiger. „Wir brauchen da eine kluge Abwägung der Interessen“ so Christian
Schmidt.
Bei den bisher bekannten Plänen haben die GRÜNEN starke Zweifel, ob diese den hohen
Anforderungen genügen und werden ihre Bedenken in die städtischen Gremien tragen.
Uwe Volz (Mitglied der Fraktion der Grünen in der Stadtverordnetenversammlung Marburg)
Christian Schmidt (Vorstandssprecher des Stadtvorstands der Grünen Marburg)
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