Grüne für Wohnqualität und gemeinschaftlichen Wohnformen -auch im Sozialen Mietwohnungsbau

Antrag auf der Stadtmitgliederversammlung vom 09.07.2015

Gemeinschaftliche Wohnprojekte bieten ihren Mitgliedern die Chance auf unterstützende und lebendige Nachbarschaft. Sie können Menschen in schwierigen Lebensphasen und mit Handicaps eine wichtige Stütze sein oder einfach nur bei der Bewältigung des Alltags, bei Einkaufen oder Kinderbetreuung helfen. Gemeinschaftliche Wohnformen können die Lebens- und Wohnqualität erhöhen.

In der aktuellen, für Marburg erstellten Wohnungsmarktstudie (InWIS-Studie) wird der „innovative Charakter von Baugemeinschaften und Wohnprojekten“ hervorgehoben. In den Lenkungsgruppen, die die Erstellung der Studie begleiteten und ihre Ergebnisse diskutierten, wird herausgestellt, dass „gemeinschaftliche Wohnprojekte...auch im Mietwohnungsbau…realisiert werden (sollen).“

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft plant bis 2020 den Bau der noch fehlenden 150 preiswerten fehlenden Mietwohnungen (ohne den zusätzlichen Bedarf aus der Flüchtlingsunterbringung). Diese Neubaumaßnahmen bieten eine große Chance zum Aufbau von gemeinschaftlichen Wohnprojekten.

Wohnprojekte auf Mietbasis haben den Vorteil, dass die Wohnungen auch dauerhaft zweckgebunden bleiben. Das Mietmodell bietet im Gegensatz zum Eigentumsmodell auch denjenigen eine Chance, die sich aus beruflichen Gründen oder weil sie noch in der Ausbildung stehen, nicht langfristig binden wollen. Der Bau über die städtische Wohnungsbaugesellschaft sichert dauerhaft eine preiswerte Miete und macht die Wohnungen auch für Haushalte mit unteren und mittleren Einkommen bezahlbar.

Mietmodelle eröffnen im Gegensatz zum Eigentumsmodell auch die Chance, durch einen kurzfristigen Umzug auf eine neue Lebenssituation, wie Geburt eines Kindes, Trennung oder Partnerschaft zu reagieren.

Neubauflächen in der Marburger Kernstadt sind knapp. Daher muss Marburg mit Wohnqualität und gemeinschaftlichen Wohnformen um den Zuzug von Haushalten mit Kindern werben. Die InWIS-Studie führt aus, dass sich „Wanderungsverluste … bei der Altersgruppe zwischen 30 bis unter 50 Jahren (zeigen). In Kombination mit der Gruppe der Kinder, die ebenfalls einen negativen Wanderungssaldo aufweisen, sind es viele Familien, die Marburg … verlassen…“. Der größte Wanderungsaustausch findet mit Cölbe, Gießen, Weimar, Ebsdorfergrund, Kirchhain und Lahntal statt.

 

Die Mitgliederversammlung des Marburger Stadtverbandes von Bündnis90/Die GRÜNEN fordert die Stadtfraktion auf, in den kommunalen Gremien darauf hinzuwirken, dass die in Planung stehenden Mietshäuser und Wohnungen Interessierten als Gemeinschaftliche Wohnprojekte angeboten werden. Dabei ist der Schwerpunkt auf Haushalte mit Kindern zu legen. Die künftigen MieterInnen sollen frühzeitig in die Planung der Wohnungsgrößen und –zuschnitte, der Barrierefreiheit sowie die Gestaltung der Außenanlagen eingebunden werden. Zugleich soll ein Modell der Mitsprache und Mitentscheidung entwickelt werden.


 Hans-Werner Seitz                        Elke Neuwohner

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